32 Grad, 40 Gäste,6 Kuchen, 1 Film, 170 Fotos und einige Dosen Guiness
Erzählcafé zur Partnerstadt Ennis am 25.6.23 in Zahlen
Irland scheint für viele so ein wunderbares Reiseland zu sein, dass selbst bei den tropischen Temperaturen so viel Interessierte den Weg in den Wiescheider Treff gefunden haben.
Dr. Uwe Höhner vom Partnerschaftskomitee der Stadt Langenfeld präsentierte einen 10- minütigen Film zu Ennis, den weiteren touristischen Attraktionen im Westen Irlands und beantwortete zusammen mit Heike Kramer die Fragen der Zuhörenden zur Kooperation mit Firmen, zur Geschichte und zur Partnerstadt Ennis und dem Konzept der sog. Bürgereisen.
Da die letzte Bürgerreise nach Ennis gerade vom 8.-14.6.23 stattgefunden hat und einige der Teilnehmenden auch unter den Gästen waren, waren die Fotos, die Rolf Volles aus seinem Fotofundus präsentierte, ein Glücksfall, denn aktueller aus der Sicht von Teilnehmenden der Bürgerreise konnte diese Präsentation nicht sein. Die Fotos mit seinen Erläuterungen vermittelten einen sehr guten Eindruck von den Stationen
Dublin, Kilkenny, Rock of Cashel, Ennis, Cliffs of Moher, Burren, Caherconnel Stone Fort, Bunratty castle, Killaloe, Bootstour auf dem Shannon und Galway
Die Zuhörenden dankten Rolf Volles mit großem Applaus und auch die, die noch nicht in Irland waren oder die, die Bürgerreise im Herbst noch vor sich hatten, freuten sich auf Anregungen für Studienreise- oder Urlaubsplanungen.
Mit dem Prospektmaterial, das das Partnerschaftskomitee mitgebracht hatte und dem Guiness wurden die Irland-Impressionen perfekt abgerundet.
„Vielen Dank für den tollen Nachmittag, es war so informativ und die Hitze war noch gut auszuhalten“- das war ein typischer Kommentar.
Die 3. Vorstellung einer der Langenfelder Partnerstädte im Wiescheider Treff in Form eines langen Nachmittages im Erzählcafé war wieder voll gelungen und man kann sich auf die Präsentation von Montale im Herbst nur freuen.
Wenn man eine Reise tut……
Was erwartet man eigentlich, wenn man zum ersten Mal nach der COVID Zwangspause oder sogar zum ersten Male überhaupt Langenfelds Partnerstadt Ennis im Clare County im Westen der Republik Irland besucht? Sicher viele Gespräche und Pläne für die nächste Zukunft, nicht aber eine überwältigende Reise voller Eindrücke, organisiert von Menschen, die an einem Austausch mit Langenfeld sehr interessiert sind und uns freundlich und überaus herzlich aufgenommen haben.
Sicher wurde auch geredet und geplant, denn im nächsten Jahr feiern wir das 10jährige Bestehen der Partnerschaft und das soll auch an vielen Aktionen zu sehen sein. Das Wissen über die Partnerstadt Langenfeld soll verstärkt werden und die Bedeutung der Zusammenarbeit stärker gewürdigt werden. Dazu wurden an den Stadteingängen Informationstafeln platziert. Darüber hinaus wurde ein Radio-Interview im Lokalsender mit uns durchgeführt.
Die Kunstwerke, die anlässlich des gerade abgelaufenen Treff junger Künstler in Langenfeld auch unter Beteiligung von 4 jungen Damen aus Ennis entstanden, werden in einer Ausstellung in Ennis entsprechend gewürdigt.
Für den sportlichen Austausch wird zuerst ein Turnier der Bogenschützen in Ennis mit Langenfelder Beteiligung geplant und weitere Sporttreffs sind in der Diskussion.
Neben dem seit längerem etablierten Schüleraustausch mit Langenfelder Schulen soll ab September nach weiteren Möglichkeiten der Kooperation gesucht werden. Eine Reihe von relevanten Ideen wird von dem Partnerschaftsteam in Ennis bereits vorbereitet.
In der Planung ist bereits eine Bürgerreise im nächsten Jahr, die sicher viele Highlights des Countys berücksichtigen wird.
Neben all den Planungsthemen erfuhren wir außergewöhnliche Wertschätzung, angefangen vom Empfang durch die Bürgermeister von Ennis und dem Clare County, der uns auch fast einen Tag lang begleitete und uns die Schönheiten seines Distriktes nahebrachte. Durch das ausgewählte Ausflugsprogramm mit vielen interessanten Führungen und das internsive Miteinander mit den Kollegen von Ennis wurden die Tage mehr als gefüllt. Das hervorragende Wetter trug ebenfalls dazu bei diese Reise wirklich außergewöhnlich zu machen. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich hier 2 Gruppen gefunden haben, die viele gemeinsame Interessen haben und dies zum Nutzen ihrer Städte anwenden möchten. Ein tolles Signal für die zukünftige Zusammenarbeit.
Unzählige Portionen Pommes Frites und Würstchen hat Jenny Ruffini in den vergangenen Wochen hungrigen Badegästen am Imbiss-Stand der Wasserski-Anlage serviert – und dabei jede Menge Sprachpraxis gesammelt. Die 21-Jährige aus Langenfelds irischer Partnerstadt Ennis musste im Rahmen ihres Sprachstudiums ein dreiwöchiges Auslandspraktikum absolvieren und entschied sich bewusst für die Gastronomie: „Beim Kellnern und Bedienen kommt man ja naturgemäß mit vielen Menschen ins Gespräch.“
Seit einem Jahr studiert Jenny an der University of Limerick Französisch, Spanisch und Deutsch. Ihr Ziel ist es, später einmal Lehrerin zu werden. Obwohl sie nur drei Jahre Deutsch in der Schule gelernt hat, spricht sie die Sprache bereits nahezu fließend. Das Sprachtalent wurde ihr quasi in die Wiege gelegt: Die Mutter Irin, der Vater Italiener, ist Jenny zweisprachig aufgewachsen. Erst seit fünf Jahren lebt sie in Ennis, zuvor in Mailand. „Da Italienisch neben Englisch meine Muttersprache ist, fällt es mir recht leicht, Französisch und Spanisch zu lernen“, erklärt Jenny. „Deutsch mit seiner schwierigen Grammatik ist dagegen eine richtige Herausforderung für mich!“
Ihren Praktikumsplatz im Gastro-Team der Wasserski-Anlage fand die Sprachstudentin mit Hilfe von Michaela Detlefs-Doege, die im Langenfelder Partnerschaftskomitee (ParKom) vor allem für den Austausch mit Ennis zuständig ist. „Jennys erste Arbeitstage fielen mit dem Wake Up Camp über Pfingsten zusammen“, berichtet Detlefs-Doege. „Da war natürlich jede Menge los an der Wasserski-Anlage – ein Sprung ins kalte Wasser für Jenny, die zunächst im Restaurant zum Kellnern eingeteilt war!“ Später wechselte die Praktikantin aus Ennis, die zuvor noch nie in der Gastronomie gearbeitet hatte, an den Imbiss-Stand. „Das Gastro-Team war immer sehr nett und hilfsbereit“, betont Jenny, die daheim als „Activity Leader“ im Bereich Kunst an einer Sprachschule jobbt.
Untergebracht war die Studentin bei einer Gastfamilie in der Langenfelder Innenstadt, bei der sie sich sehr wohl fühlte. „Netterweise haben sie mir ein Fahrrad geliehen, mit dem ich immer zur Arbeit gefahren bin“, berichtet Jenny. „Obwohl ich ja größtenteils in Italien aufgewachsen bin, musste ich mich dennoch erst wieder an den Rechtsverkehr gewöhnen!“
In Langenfeld war Jenny nun bereits zum zweiten Mal. Mit 17 Jahren verbrachte sie sogar sechs Wochen in der Posthorn-Stadt. „Damals ging ich zunächst zwei Wochen lang zum Konrad-Adenauer-Gymnasium und genoss danach vier Wochen Sommerferien mit meiner damaligen Gastfamilie“, erinnert sich die 21-Jährige. Und auch der jetzige Besuch dürfte wohl nicht ihr letzter gewesen sein. Denn Jenny ist die Tochter von Mary Morgan, die mit ihrer Organisation „Tara Placements“ bereits seit einigen Jahren Langenfelder Austauschschülern und -studenten passende Gastfamilien in Ennis und Umgebung vermittelt und sehr eng mit dem ParKom zusammenarbeitet.
Wie Jugendarbeit in Irland umgesetzt wird, weiß Tatjana Fischer nach einem zweimonatigen Auslandpraktikum aus erster Hand. Die 21-jährige Studentin der Sozialarbeit ist gerade aus Langenfelds Partnerstadt Ennis zurückgekehrt, wo sie beim „Clare Youth Service“ wichtige Praxiserfahrung sammeln konnte. „Die für Irlands Verhältnisse sehr große Organisation arbeitet – wie der Name schon verrät – mit und für Jugendliche im gesamten County Clare“, erklärt Tatjana. „Somit war ich nicht nur in der Hauptstadt Ennis, sondern auch in anderen Orten der Grafschaft tätig.“ Zu ihren Aufgaben zählten die Betreuung diverser Jugendgruppen, zum Beispiel zum „Chill-Out“ nach der Schule oder für gesundes Kochen, sowie Aufklärungsarbeit in den Schulen zu Themen wie Angststörungen oder Sucht.
Ihren Praktikumsplatz fand die ehemalige KAG-Schülerin mit Hilfe des Partnerschaftskomitees, auf das sie beim Langenfelder Stadtfest zum ersten Mal aufmerksam geworden war. „Nachdem ich bereits bei vielen kommerziellen Praktikumsvermittlern vergeblich angefragt hatte, wandte ich mich einfach per E-Mail ans ParKom“, berichtet Tatjana. „Die dortige Ansprechpartnerin Brigitte Reiner war sofort bereit, mich bei der Suche nach Einrichtungen der sozialen Arbeit in Ennis zu unterstützen.“ Just zu dieser Zeit führte die erste, vom ParKom organisierte Bürgerreise in die 21.000 Einwohner zählende Stadt an der Westküste Irlands. Tatjana schloss sich kurzerhand an, absolvierte vor Ort ein Vorstellungsgespräch und hatte bei der Abreise bereits die mündliche Praktikumszusage in der Tasche. Für die Unterbringung in einer Gastfamilie sorgte Mary Morgan, die mit ihrer Organisation „Tara Placements“ bereits seit einigen Jahren Langenfelder Austauschschülern und -studenten passende Gastfamilien in Ennis und Umgebung vermittelt.
„Das Praktikum hat mir sehr gut gefallen, denn es gab viele spannende Herausforderungen und interessante Aufgaben für mich“, resümiert Tatjana. „Ich habe sehr viel dazu gelernt und wertvolle Erfahrungen für mein Studium mitgenommen.“ Besonders begeistert war sie von den freundlichen und netten Mitarbeitern, die nicht nur mehr über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Deutschland wissen wollten, sondern auch bei allen Problemen und Anliegen gerne weiterhalfen. „Die meisten Jugendlichen, mit denen ich zusammen arbeiten durfte, waren mindestens genauso neugierig und aufgeschlossen mir gegenüber.“
Auch auf privater Ebene blickt Tatjana durchweg auf positive Erfahrungen zurück. Sie war bei einer jungen Familie mit einem dreijährigen Sohn und zwei Hunden untergebracht. Die beidenGasteltern sind früher selbst viel gereist, hatten eine Zeit lang in anderen Ländern gelebt und waren dementsprechend aufgeschlossen. „Sie hatten viel zu berichten, waren sehr hilfsbereit und konnten mir wertvolle Tipps geben“ erzählt Tatjana. „Zudem haben sie mich all ihren Freunden vorgestellt, wodurch ich superschnell Anschluss gefunden habe und einige wirklich interessante Bekanntschaften schließen konnte.“
In ihrer Freizeit versuchte die Langenfelderin, mit öffentlichen Verkehrsmitteln die nähere Umgebung zu erkunden. „Es ist in Irland sehr schwierig, aus den kleinen Städten herauszukommen, um andere Orte zu entdecken, und die Transportmittel sind leider sehr unzuverlässig“, berichtet Tatjana. „Hinzu kam das sehr kalte und extrem regnerische Wetter von Februar bis April – wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass das Gras am grünsten und somit auch am schönsten kurz nach einem Regenschauer ist!“
Die Studentin hat die Zeit in Irland so sehr genossen, dass sie bereits jetzt plant wiederzukommen – nicht nur für Wochenendbesuche, sondern für einen längeren Zeitraum. „Ich versuche derzeit, mein Master-Studium in Irland zu organisieren, um dann ein bis zwei Jahre auf der grünen Insel leben zu können.“
Katja Chalupka
Bereits im zweiten Jahr in Folge reiste eine kleine Delegation der Langenfelder Musikschule Mitte März für einige Tage in die irische Partnerstadt Ennis, um an der traditionellen St. Patrick’s Day Parade teilzunehmen. Auf der grünen Insel wird am 17. März der irische Nationalfeiertag zu Ehren des Schutzpatrons St. Patrick gefeiert. Dazu zählen vielerorts Straßenumzüge, bei denen verschiedene Vereine, Musikbands, Organisationen und Schulen sich selbst und ihre Aktivitäten präsentieren – entweder als Fußgruppen oder auf Festwagen.
Acht Langenfelder Schülerinnen und Schüler, ausgerüstet mit drei Gitarren, einem Cello, einer Geige, zwei Querflöten und einer Trommel, sowie zwei Musikschullehrer flogen zunächst von Düsseldorf nach Dublin, um von dort mit zwei Mietwagen den weiten Weg nach Ennis anzutreten. Die Hauptstadt des County Clare liegt knapp 250 Kilometer entfernt an der Westküste Irlands.
Vor den Feierlichkeiten hatte die Langenfelder Gruppe die Gelegenheit, einige touristische Höhepunkte des „Wild Atlantic Way“ zu erkunden, darunter die berühmte Steilküste „Cliffs of Moher“. „Der Ausblick war atemberaubend und die Meeresluft gut für die erkälteten Mitreisenden unter uns“, berichtet Sonja Steinsiek, Lehrkraft für Gitarre, E-Gitarre und Ukulele. „Der nächste Tag führte uns nach Galway, wo wir zunächst das Heimatmuseum besuchten und dann in kleinen Gruppen die Stadt erkundeten.“
Abends gesellte sich Hans Boller, deutschstämmiger Leiter der Musikschule Ennis, zur Gruppe, um den Ablauf der Parade am kommenden Vormittag zu besprechen. „Unsere Truppe vertrat die Stadt Langenfeld mit Fahne und Trommeln“, so Steinsiek. „Mit grün gesprayten Haaren fügten wir uns bestens in die Parade ein; schließlich ist grün die traditionelle Farbe Irlands. Die Stimmung war sehr ausgelassen und fröhlich.“
Ein weiteres Highlight des Irlandaufenthalts war ein Workshop, den Musikschulleiter Boller eigens für die Langenfelder Gruppe organisiert hatte: Drei Lehrer (Gitarre, Geige, Trommel) spielten typische „Irish Tunes“, und im Anschluss durften die Gäste selbst an die Instrumente: In kleinen Gruppen, nach Instrumenten aufgeteilt, lernten sie einige Töne, die zum Schluss alle zusammen probierten.
Die Rückreise der Langenfelder dauerte aufgrund plötzlich eintretenden Schneefalls deutlich länger als geplant. Da die Gruppe zu knapp am Flughafen ankam, um den eigentlich gebuchten Flug zu nehmen, wurde sie auf einen Abendflug umgebucht. Dieser fiel jedoch aus, so dass die Musiker erst am nächsten Tag nach Deutschland fliegen konnten – allerdings nach München. „Diese Reise wird uns allen in positiver Erinnerung bleiben“, resümiert Steinsiek. „Zum einen wegen der vielen (musikalischen) Highlights, zum anderen durch das Rückreisechaos, das uns tatsächlich viele lustige Stunden beschert hat!“